Rituale am Totenbett

Rituale helfen beim Abschied

Ihre Angehörige, Ihr Freund ist gestorben. Lassen Sie sich Zeit zum Begreifen und Abschiednehmen. Tun Sie es auf Ihre Weise. Es gibt viele Möglichkeiten. Sie können dies allein tun oder in Begleitung einer Seelsorgerin oder eines Seelsorgers.

Persönliche oder auch kirchliche Rituale, wie ein Gebet oder eine Aussegnung,  können Ihnen dabei helfen, den Abschied so zu gestalten, wie es für Sie gut ist. Sie entscheiden, was Sie möchten.

Das Fenster öffnen

Früher wurde das Fenster geöffnet, damit die Seele gehen kann. Ein Ritual, das hilft zu begreifen, was geschehen ist. Alles, was nun folgt, kann Ihnen helfen zu begreifen, dass dieser Mensch gestorben ist. Wenn Sie sich dafür Zeit nehmen, kann Ihnen das in Ihrer Trauer helfen.


Langsam machen

Früher wurden die Uhren angehalten. Denn dies ist eine andere Zeit. Alles steht still. Sie müssen nichts übereilen. Wenn Sie von anderen gedrängt werden sollten, er lauben Sie sich, „Stopp!“ zu sagen und erst einmal zu spüren, was nun dran ist. Sie können Ihren Verstorbenen in einen Abschiedsraum bringen lassen. Sie können Ihre Verstorbene zu sich nach Hause holen, um dort Abschied zu nehmen. Das und vieles andere ist möglich!


Anfassen

Begreifen heißt auch anfassen. Zu spüren, wie die Hand, das Gesicht kälter wird. Haben Sie keine Angst davor. Auch Kindern hilft es, noch einmal Kontakt aufzunehmen, wenn sie das wollen. Sie dürfen Ihren Angehörigen waschen und ankleiden. Vielleicht auch nur das Gesicht, die Hände pflegen. Ein letzter Liebesdienst.


Rituale allein und mit anderen

Das Kissen mit Blumen schmücken, ein Lied summen, gemeinsam singen, im Kreis mit den anderen stehen und einander an den Händen halten, einen Segen sprechen, das Vaterunser beten, die Pfarrerin, den Pfarrer zu einer Aussegnung bitten, bewusst atmen, letzte Worte sagen, weinen, lachen, essen und trinken in der Nähe des Verstorbenen, so lange, bis Sie sagen können: Jetzt ist es gut. Jetzt kann der nächste Schritt getan werden.

Sarggeschichten: "Wie versorgt man einen Verstorbenen?"

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In dieser Sarggeschichte wir gezeigt, wie Sie einen verstorbenen Menschen waschen und anziehen können. Das ist nämlich keine Kunst, sondern etwas, das jeder machen kann. Aber es hilft ein paar Sachen zu wissen, dann geht es leichter.

Link zur Internetseite "Sarggeschichten

Was ist eine Aussegnung?

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Die Aussegnung geht zurück auf Zeiten, in denen die Menschen meistens noch zu Hause starben. Unter geistlichem Beistand nahmen die Hinterbliebenen von dem verstorbenen Menschen Abschied, bevor der Sarg aus dem Haus getragen wurde. Heute findet die Aussegnung oft in Abschiedsräumen statt, wie sie  Krankenhäuser oder Pflegeheime zur Verfügung stellen.

Auch heute, ist es für viele Menschen wichtig, am Bett des oder der Verstorbenen auf gute Weise Abschied zu nehmen und dem geliebten Menschen noch etwas mitzugeben. Pfarrerinnen und Pfarrer sind dafür da, eine solche Aussegnung zu gestalten, aber auch Angehörige oder Freunde können dieses Ritual vollziehen, wenn Sie sich dazu in der Lage fühlen.

"Gott behüte deinen Ausgang und Eingang
von nun an bis in Ewigkeit."

Mit diesem Satz aus Psalm 121 wird deutlich, worum es geht. Sterben wird oft als Unterwegssein zwischen dieser Welt und einer anderen Wirklichkeit verstanden. Je nach Glauben können hier Lieder, Bibelworte und Gebete, mitgegebene Wünsche und Erinnerungen, Blumen und Kerzen, Bilder und Berührungen die Aussegnung zu einer je persönlich passenden Abschiedsgeste machen.

Ein Segen am Ende der Aussegnung bringt zum Ausdruck, dass Gottes Liebe die Lebenden und die Toten umspannt, dass Hoffnung angesichts des Todes tragen kann und dass es eine Kraft gibt, die auch den Hinterbliebenen Stärkung und Trost in schweren Stunden sein wird.

Wir unterstützen die Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen.