Was ist was?

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Ambulante Hospizarbeit

Fast alle Menschen möchten in ihrem Zuhause bzw. in ihrer vertrauten Umgebung sterben. Hierbei bietet ambulante Hospizarbeit Schwerkranken und Sterbenden, deren Familien und Nahestehenden Beratung, Begleitung und Unterstützung an. Die hospizlichen Begleitungen finden im unmittelbaren Lebensumfeld der Betroffenen statt: in ihren Wohnungen und Häusern, in stationären Pflegeeinrichtungen und im Krankenhaus. Ambulante Hospizarbeit wird in der Regel von Palliative-Care-Fachkräften und ehrenamtlichen Hospizhelferinnen und Hospizhelfern erbracht.

Aussegnung

Die ursprüngliche Bedeutung der Aussegnung geht zurück auf Zeiten, in denen die Menschen meistens noch zuhause starben. Unter geistlichem Beistand nahmen die Hinterbliebenen von dem verstorbenen Menschen Abschied, bevor der Sarg aus dem Haus getragen wurde. Heute findet die Aussegnung oft in Abschiedsräumen statt, wie sie  Krankenhäuser oder Pflegeheime zur Verfügung stellen. Die Pfarrerin oder Pfarrer betet für die verstorbene Person und segnet sie.

Hospiz macht Schule

„Hospiz macht Schule“-Projekte leisten bundesweit eine wichtige Arbeit der Hospizvereine in einem zentralen Bereich der kulturellen Bildung unserer Gesellschaft. „Hospiz macht Schule“ für die Grundschulen verfolgt dabei jedoch einen völlig anderen Ansatz als das Projekt „Hospiz macht Schule weiter...“ für die weiterführenden Schulen.

Arbeiten die Hospizvereine in den Grundschulen in der Unterrichtsform einer fünftägigen Projektwoche, so geht es im Projekt „Hospiz macht Schule weiter...“ darum, dass – begleitet und geleitet durch ein kleines Haupt-/ Ehrenamts-Team des Hospizvereins in den weiterführenden Schulen der Region eine Kulturentwicklung stattfindet, die zur Etablierung eines Selbsthilfeteams der Schule für alle zukünftigen Ereignisse von Tod, Sterben und Trauer führt. Hierbei ist die Weiterbildung der Lehrenden ein wesentlicher Arbeitsschritt.

Informationen zur Entstehung, Geschichte und dem Konzept finden sie auf der Seite der Bundeshospizakademie.

Letzte Hilfe Kurs

Am Ende wissen, wie es geht

Das Lebensende und Sterben von Angehörigen, Freunden und Nachbarn macht uns oft hilflos, denn uraltes Wissen zur Sterbebegleitung ist mit der Industrialisierung schleichend verloren gegangen. Um dieses Wissen zurückzugewinnen, bieten einige Hospizdienste einen Kurzkurs zur „Letzten Hilfe“ an. In diesen Kursen lernen interessierte Menschen, was sie für die ihnen Nahestehenden am Ende des Lebens tun können.

Kleines 1×1 der Sterbebegleitung

Sie vermitteln Basiswissen und Orientierungen und einfache Handgriffe. Sterbebegleitung ist keine Wissenschaft, sondern ist auch in der Familie und der Nachbarschaft möglich. Sie möchten Grundwissen an die Hand geben und ermutigen, sich Sterbenden zuzuwenden. Denn Zuwendung ist das, was wir alle am Ende des Lebens am meisten brauchen.

Der Abschied vom Leben ist der schwerste, den die Lebensreise für einen Menschen bereithält. Deshalb braucht es, wie auf allen schweren Wegen, jemanden der dem Sterbenden die Hand reicht. Diese Hand zu reichen erfordert nur ein bisschen Mut und Wissen. In den Kursen wird versucht beides zu vermitteln.

Informationen zur Entstehung, Geschichte und dem Konzept finden sie auf der Seite des Letzte-Hilfe-Projekts.

Palliative Care

Der Begriff „pallium“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „Mantel“ bzw. „Umhang“. „Palliare“ bedeutet „bedecken“ oder „schützendes Einhüllen“.

Der Begriff „Care“ kommt aus dem Englischen und bedeutet „Sorgfalt“, „Obhut“, „Achtsamkeit“. „I care for you“ kann übersetzt werden mit „Ich sorge mich um Dich“ oder „Du bist mir wichtig“.

Mit dieser Übersetzung wird das Zusammenspiel verschiedener Berufsgruppen und Bereiche deutlich: Ärztinnen und Ärzte, Krankenschwestern und -pfleger, Seelsorgerinnen und Seelsorger, Physiotherapeutinnen und -therapeuten, Psychotherapeutinnen und -therapeuten, Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter, Sozialpädagoginnen und -pädagogen, Hospizhelferinnen und -helfer.

Der Deutsche Berufsverband für Krankenpflege definiert Palliative-Care wie folgt:
„Palliative Care ist ein umfassendes, der Verbesserung oder zumindest Wahrung eines Mindestmaßes an Lebensqualität verpflichtetes Versorgungskonzept für schwerstkranke Menschen. Umfassend meint die Berücksichtigung psychischer, sozialer und körperlicher Problemlagen der erkrankten Menschen und ihrer Angehörigen. Tragende Säule von Palliative Care ist die pflegerische Versorgung und Begleitung schwerstkranker Menschen. Sie wurde und wird auch heute zu weiten Teilen durch das bürgerschaftliche Engagement ehrenamtlicher Hospizhelferinnen und -helfer unterstützt“.

Palliativmedizin

Palliativmedizin ist nach den Definitionen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin „die aktive, ganzheitliche Behandlung von Patientinnen und Patienten mit einer progredienten (voranschreitenden), weit fortgeschrittenen Erkrankung und einer begrenzten Lebenserwartung zu der Zeit, in der die Erkrankung nicht mehr auf eine kurative Behandlung anspricht. Die Beherrschung von Schmerzen, anderen Krankheitsbeschwerden, psychologischen, sozialen und spirituellen Problemen besitzt höchste Priorität“, die über eine rein palliative Therapie hinausgeht. Nicht die Verlängerung der Lebenszeit um jeden Preis, sondern die Lebensqualität, also die Wünsche, Ziele und das Befinden der Patientin und des Patienten stehen im Vordergrund der Behandlung.

Palliativpflege

Palliativpflege beschreibt das pflegerische Fachwissen, die Maßnahmen und Aufgaben, die innerhalb des ganzheitlichen Konzeptes der Palliative Care von Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und Gesundheits- und Krankenpflegern erbracht werden und der Verbesserung der Lebensqualität von Pflegebedürftigen mit unheilbaren, lebensbedrohlichen oder terminalen Erkrankungen und deren Angehörigen dienen. Schwerpunkt dieses Konzeptes ist die Vorbeugung und Linderung von Leiden durch frühzeitiges Erkennen, professionelle Einschätzung und Behandlung von Schmerzen sowie anderen belastenden Beschwerden körperlicher, psychosozialer und spiritueller Art.

Analog zu der Herkunft des Begriffs palliativ versteht sich die palliative Pflege als über den Tod hinausgehende, bedürfnisorientierte Begleitung, die das individuelle Wohlbefinden steigern und Sicherheit und Geborgenheit in allen Stadien des Leidens und Sterbens vermitteln soll. Die Pflegekräfte sind in diesem Rahmen integraler Bestandteil des interdisziplinären Palliative Care Teams, zu dem neben Ärztinnen und Ärzten, Seelsorgerinnen und Seelsorger und verschiedenen Therapeutinnen und Therapeuten auch ehrenamtliche Helferinnen und Helfer gehören.

Es gibt eine Fachweiterbildung Palliativ-Care-Krankenschwester und -pfleger.

Palliative Sedierung

Unter der palliativen Sedierung versteht man die Verabreichung von Medikamenten, die das Bewusstsein sterbender Menschen dämpfen, um belastende Symptome wie Schmerzen oder Angst zu mindern. Sie dienst der Symptomkontrolle.

Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung (SAPV)

SAPV ist die Abkürzung für spezialiserte ambulante Palliativversorgung. Ein SAPV-Team ist ein multiprofessionelles Team das speziell für die Versorgung und Begleitung von sterbenden Menschen ausgebildet sind. In dem Team gibt es immer einen Arzt oder eine Ärztin, Pflegekräfte. Je nachdem welche Bedürfnisse der sterbende Mensch hat, können andere hinzugezogen werden, z.B. Seelsorgende, ehrenamtliche Hospizmitarbeitende, Physiotherapeuten und andere.

Das SAPV Team unterstützt die Haus- und Fachärztinnen und -ärzte, Krankenhäuser und Pflegedienste.Anspruch auf Leistungen haben Versicherte, die an einer nicht heilbaren, fortschreitenden Erkrankung leiden, die das Leben der Patientin oder des Patienten auf Wochen oder Monate begrenzt, und die zudem eine aufwändige, ambulant oder in stationären Einrichtungen zu erbringende, medizinische Versorgung benötigen.

Anspruch auf Leistungen haben Versicherte, die an einer nicht heilbaren, fortschreitenden Erkrankung leiden, die das Leben der Patientin oder des Patienten auf Wochen oder Monate begrenzt, und die zudem eine aufwändige, ambulant oder in stationären Einrichtungen zu erbringende, medizinische Versorgung benötigen.

Die Versorgung muss von einer Ärztin oder einem Arzt verordnet werden. Die Leistungen werden von Palliative Care Teams erbracht, die mit den Krankenkassen entsprechende Verträge geschlossen haben, eine 24-stündige Verfügbarkeit sicherstellen und bestimmte fachliche Qualifikationen vorweisen.

Die Rechtsgrundlage für die SAPV trat am 1. April 2007 in Kraft. Gesetzesgrundlage ist § 37b des Fünften Buchs des Sozialgesetzbuchs. Somit wurde die SAPV als Anspruch für alle gesetzlich Krankenversicherten verankert.

Im Übrigen: Wir haben auch ein Video, in dem Chefarzt Dr. Markus Schubert erklärt, was SAPV ist.

Stationäres Hospiz

Stationäre Hospize sind Häuser oder Einrichtungen, in denen Menschen palliativ versorgt werden, die schwerkrank und / oder sterbend sind. Stationäre Hospize haben das Ziel, Menschen in der letzten Lebensphase zu versorgen und zu begleiten. Diese Aufgabe wird realisiert von einem interdisziplinären Team, bestehend u. a. aus Pflegefachkräften sowie ehrenamtlichen Hospizhelferinnen und –helfern.

Wir unterstützen die Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen.